
Weiter Andrang am letzten Tag der Aufbahrung von Papst Franziskus

Am dritten und letzten Tag der Aufbahrung von Papst Franziskus sind erneut tausende Menschen in den Petersdom geströmt. Bis Freitagmittag nahmen nach Angaben des Vatikans rund 150.000 Menschen Abschied von dem Pontifex. Am Samstag wird Franziskus nach einer Trauerfeier auf dem Petersplatz in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom beigesetzt.
Um den Andrang zu bewältigen, blieben die Tore des Petersdoms in der Nacht zum Freitag erneut länger geöffnet. Erst um 02.30 Uhr wurde die Kirche für etwa drei Stunden geschlossen. Noch bis Freitagabend sollte der Verstorbene öffentlich aufgebahrt bleiben, dann sollte sein Sarg geschlossen werden. Nachdem Besucher mit Selfies vor dem Sarg des verstorbenen Papstes für Unmut gesorgt hatten, hatte der Vatikan am Donnerstag ein Kameraverbot im Petersdom verhängt.
Das hielt tausende Menschen nicht davon ab, sich für einen kurzen Blick auf den verstorbenen Papst anzustellen. "Wir lieben den Papst, wie fühlen uns gesegnet, ihn ein letztes Mal sehen zu können", sagte Michelle Alcaide von den Philippinen. Auch Deutsche warteten in der Schlange. "Er war ein sehr sympathischer Mensch, der einiges für die Kirche erreicht hat, auch wenn er noch ein bisschen fortschrittlicher hätte sein können", sagte die 55-jährige Eva Diepenseifen.
Rund um den Petersplatz gilt nach Angaben italienischer und vatikanischer Behörden ein Drohnen-Flugverbot, Scharfschützen sind auf den Dächern im Umkreis platziert und Kampfflugzeuge einsatzbereit. Während der Trauerfeier am Samstag gilt ein Flugverbot.
Am Samstag wird Franziskus nach einer Zeremonie auf dem Petersplatz auf eigenen Wunsch als erster Papst seit mehr als einem Jahrhundert nicht im Petersdom bestattet, sondern in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore im Stadtzentrum von Rom. Seine letzte Ruhestätte wird ein schlichtes Marmorgrab mit der lateinischen Inschrift "Franciscus".
Am Donnerstag veröffentlichte der Vatikan weitere Details zu der Grabstätte des Papstes. Der Marmor des Grabes kommt demnach aus der Region Ligurien im Nordwesten Italiens, aus der die Vorfahren von Franziskus stammten. Franziskus ist der achte Papst, der in der Kirche Santa Maria Maggiore ruhen wird. Zuletzt war dort Clemens IX. im Jahr 1669 beigesetzt worden.
Der Papst war am Ostermontag in seiner Residenz Santa Marta gestorben, nachdem er am Tag zuvor noch der Ostermesse beigewohnt hatte. Der 88-Jährige war im Februar und März wegen einer schweren Lungenentzündung wochenlang im Krankenhaus behandelt worden.
L.Nguyen--SFF